„Es kann so viel entstehen“

Volunteers_Interview_Ehrenamt_BoliVIDA_Clara Seifert

Clara Seifert aus München war 2015/2016 als Don Bosco Volunteer in Bolivien. Heute engagiert sie sich zusammen mit ehemaligen Volunteers im Verein BoliVIDA e.V. ehrenamtlich für junge Menschen in dem südamerikanischen Land. Im Interview erzählt die 25-Jährige, wie BoliVIDA arbeitet und was sie selbst dazu bewegt, sich in ihrer Freizeit für andere einzusetzen.

Du bist Vorsitzende des Vereins BoliVIDA. Was wollt Ihr mit dem Verein bewirken?

Als wir vor fünf Jahren den Verein gegründet haben, waren es insbesondere zwei Aspekte: Einerseits haben wir in unserem Jahr im Freiwilligendienst bemerkt, dass die finanzielle Unterstützung für das „Proyecto Don Bosco“ in Santa Cruz in Bolivien und seine Arbeit mit den dort lebenden Kindern und Jugendlichen sehr wichtig sein kann. Das soll nicht so klingen, als wäre das Projekt zwingend auf die finanzielle Unterstützung von uns angewiesen. Aber es ist doch ein wichtiger und nicht zu vernachlässigender Aspekt der Zusammenarbeit. Und der andere Pfeiler war und ist, dass wir so einen Austausch miteinander schaffen können, damit wir uns mit der Einrichtung, den Mitarbeitenden, den Volunteers vor Ort und irgendwie auch dem Land Bolivien selbst weiterhin verbunden fühlen und den Kontakt aufrechterhalten können.

Wie sammelt ihr Spenden für das Projekt?

Wir machen unterschiedliche Aktionen. In den letzten Jahren haben wir immer wieder Gottesdienste organisiert, weil uns die Art bolivianische Gottesdienste zu feiern supergut gefallen hat. Im Verein hat sich mittlerweile auch das gemeinsame Musikmachen etabliert, sodass wir Gottesdienste auch viel musikalisch umrahmt haben und dabei Geld gesammelt haben. Zum zweiten Mal haben wir jetzt eine Auflage von einem Jahreskalender gestaltet, der dann gegen Spenden rausgeht. Dann gab es gerade wieder die Sockenaktion, bei der wir Käufer für Boxen mit schönen Socken suchen und einen Teil der Einnahmen für das Projekt behalten können. Im Sommer haben wir schon mal einen Spendenlauf organisiert. Es ist einfach cool, wie viele mitarbeiten und dass so viele kreative Ideen einfließen, wie wir auf unterschiedlichste Art Geld sammeln können. Das soll in vielen Aktionen aber gar nicht so sehr im Fokus stehen. Manchmal ist das auch einfach ein Nebeneffekt.

Warum hast du persönlich dich entschieden, ehrenamtlich junge Menschen in Bolivien zu unterstützen?

Anfangs war es mir wichtig, dass das Projekt und die für mich so prägende Zeit des Freiwilligendienstes weiter in meinem Leben hier präsent ist, ich einfach weiter den Kontakt halten kann. Mittlerweile würde ich fast sagen, dass mich vor allem begeistert und motiviert, wie viele Leute bei BoliVIDA am Start sind. Es ist so cool, dass so auch über die Volunteers-Jahrgänge hinweg Kontakt entsteht. Und mittlerweile sind das ja gar nicht mehr nur Volunteers, die bei uns dabei sind. Es macht einfach Spaß, mit Leuten was auf die Beine zu stellen, von dem gleichzeitig so viele irgendwie was haben.

Welche Rolle spielt dein Freiwilligendienst als Don Bosco Volunteer bei deinem Engagement?

Dass ich mich damals für einen Freiwilligendienst entschieden habe, war auch irgendwie mit dem Ehrenamt-Hintergrund verbunden. Trotzdem sind der Freiwilligendienst in Bolivien und das Ehrenamt hier für mich irgendwie unterschiedliche Sachen. Der Freiwilligendienst war damals der Hauptfokus meines Lebens. Und jetzt ist die Freiwilligenarbeit etwas Nebensächlicheres, neben der Arbeit, den Hobbies, dem privaten Leben. Aber eine Parallele ist sicher meine Begeisterung dafür, wie viel man zusammen schaffen kann, wenn man mehrere, kreative, motivierte Leute in einen Topf schmeißt, die allesamt unterschiedliche, aber häufig doch auch ähnliche Erfahrungen mitbringen. Es kann so viel entstehen, auch wenn das Ziel vor Augen anfangs schwer erreichbar scheint. 

Mehr zur Arbeit von BoliVIDA e.V. erfahrt Ihr hier.

Zurück

Unsere Partner und Förderer