Aktionszentrum entwickelt „Don Bosco Volunteers Akademie“
Benediktbeuern – 46 junge Menschen wollten mit dem Auslandsfreiwilligendienst Don Bosco Volunteers ein ganzes Jahr lang in den Alltag von Kindern und Jugendlichen aus Ländern wie Afrika, Südamerika oder Südosteuropa eintauchen: Mit ihnen spielen, basteln und essen sowie Vertrauen und Nähe zu ihnen aufbauen. Jakob Bröcheler, 22, aus Münster wäre jetzt eigentlich in Sambia, Sara Rowshan aus Donauwörth im westafrikanischen Land Benin. Die Pläne der beiden haben sich wie die von vielen anderen jungen Menschen aufgrund von Corona jedoch zwangsweise geändert. Die Ausreise ist aufgrund der Pandemie derzeit nämlich nicht möglich.
Um den jungen Menschen, die sich für einen Auslandsfreiwilligendienst bei den Salesianern Don Boscos beworben haben, trotzdem ein Angebot machen zu können, haben Mitarbeiter der Jugendbildungsstätte Aktionszentrum Benediktbeuern das Konzept „Don Bosco Volunteers Akademie“ entwickelt. Das sechsmonatige Programm stellten Francesco und Niklas, im Aktionszentrum zuständig für den Bereich internationale Jugendbildung, am Dienstag bei einer Pressekonferenz vor. Zum einen beinhaltet die Akademie Seminartage, Vorträge, offene Angebote und Workshops, die im Aktionszentrum Benediktbeuern stattfinden. Daneben bekommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, Praktika in einzelnen Don Bosco Einrichtungen in Deutschland zu absolvieren. „Jungen Menschen Perspektiven bieten ist aktuell wichtiger denn je“, betonte Niklas Gregull.
Freiraum, um sich zu entfalten
Inhaltlich setzen sich die Don Bosco Volunteers dabei vor allem mit den sogenannten Zielen für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) auseinander. Neben dem Bildungsangebot geht es laut Niklas Gregull vor allem aber auch um den Aspekt der Gemeinschaft sowie darum „Räume zu schaffen, in denen sich die Jugendlichen entfalten und entwickeln können“. Derzeit planen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Beispiel eine Wanderausstellung, in der sie verschiedene Aspekte der SDGs präsentieren.
An dem Programm der Akademie nehmen 25 junge Menschen teil. Sie leben in der Zeit des Freiwilligendienstes in der Don Bosco Jugendherberge und haben einen festen gemeinsamen Tagesablauf. Wenn es die Ausreisebestimmungen zulassen, folgt für die Volunteers nach Absolvierung der „Don Bosco Volunteers Akademie“ ein halbjähriger Auslandsdienst. Das Programm versteht sich laut Pater Stöhr auch als „Begleitung der jungen Menschen“. So würden den Don Bosco Volunteers auch im Fall einer nicht möglichen Ausreise Alternativen angeboten werden.
Auch wenn Jakob und Sara natürlich gern ihren Auslandsdienst wie geplant angetreten hätten, sind beide von dem Programm der Akademie sehr begeistert. „Ich bin sehr positiv überrascht, was hier in so kurzer Zeit improvisiert und auf die Beine gestellt worden ist“, sagt Jakob. In dem geschützten Raum fühle er sich wohl, auch mal Dinge auszuprobieren, die ihn sonst sehr viel Mut gekostet hätten. „Es gibt tolle Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln.“
Text und Fotos: RefÖA/kh/pac